Die Gewinnerin des „Werner Deutsch Preises für Junge Kunst 2018“ heißt Talisa Lallai (*1989 in Frankfurt am Main). Die Absolventin der Düsseldorfer Kunstakademie hat bei Rebecca Warren und Georg Herold studiert und als Meisterschülerin mit Rebecca Warren gearbeitet. Ihre Arbeiten thematisieren die Sehnsucht nach Ferne und Exotik und dessen Ausprägungen im Alltag.
Ihre Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve mit dem Titel „Post-Tropical“ (zu sehen vom 29. März bis 23. Juni 2019) verfolgt die Idee des Tropischen einerseits anhand von Motiven aus tropischen Schaugewächshäusern, die großflächig als Tapete in den ehemaligen Kursälen auf die Wände aufgezogen werden. Die Sehnsucht nach Exotik wird andererseits aber auch durch die Präsentation von Tropenromanen aus den 1950er Jahren, exotischen Zimmerpflanzen, Lithographien oder aber auch Photographien fremdartiger Tiere und Pflanzen verdeutlicht.
Talisa Lallai arbeitet sowohl mit gefundenen Photographien als auch mit eigenem Film- und Photomaterial, das in verschiedenen Formaten präsentiert wird, so dass es auf den ersten Blick nicht immer eindeutig ist, ob es sich um Malerei oder Photographie handelt.
Ihre Installationen erweitert sie durch Stoffe, Bücher oder Postkarten, deren Motive mit Stereotypen der jeweiligen Kulturen oder geographischen Gegebenheit spielen: Wellen mit weißen Schaumkronen, eine Vespa vor einem „Ti Amo“-Graffiti, eine Postkarte des Vesuvs in der Ferne. Es geht um die Idee, die wir mit bestimmten Orten oder Objekten verbinden, um die unerreichbare Idylle, die Teil des Alltags ist. Das wird auch anhand Lallais Werken zum Thema Timbuktu illustriert, ein Ort, der in Kinderbüchern als die Oase schlechthin figuriert, reisetechnisch aber praktisch nicht zu erreichen ist.
Installationsansicht „Post Tropical“ der Ausstellung von Talisa Lallai im Museum Kurhaus Kleve
Installationsansicht „Post Tropical“ der Ausstellung von Talisa Lallai im Museum Kurhaus Kleve
Installationsansicht „Post Tropical“ der Ausstellung von Talisa Lallai im Museum Kurhaus Kleve