„Von Löwen, Katzen und Hl. Hieronymus – Ein Ausflug in die tierische christliche Ikonographie um 1500“.
Im Anschluss führt Kuratorin Valentina Vlašić durch die Ausstellung.
Veranstalter ist der Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. Der Eintritt und die Teilnahme am Vortrag und an der Führung sind frei. Willkommen sind nicht nur die Mitglieder des Vereins, sondern auch alle diejenigen, die sich für das Museum, den Freundeskreis und ihre Aktivitäten interessieren. Im Anschluss an die Führung wird es bei einem geselligen Beisammensein im Café Moritz auf der Dachterrasse des Museum Kurhaus Kleve Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zu Gesprächen geben.
Über die Vortragende
Martina Nibbeling-Wrießnig (geboren in Isselburg am Niederrhein, weitere Infos ->hier) gilt heute als eine der besten Kennerinnen des Hieronymus-Bildes, war in ihrem Berufsleben jedoch Diplomatin, die u.a. von 2017 bis 2022 deutsche Botschafterin in Costa Rica war.
Während dieser sicherlich ausreichend fordernden Berufsphase (in der sie mit ihrem Team u.a. 3.000 Deutsche aus Costa Rica evakuieren musste) fand sie in den Abend- und Nachtstunden trotzdem die Zeit, eine gut recherchierte Doktorarbeit über das Hieronymus-Bild zu schreiben, für die sie u.a. 2019 um den halben Globus reiste, um das Museum Kurhaus Kleve zu besuchen und sich dessen zwei Hieronymus-Bilder in der Sammlung anzusehen (siehe ->hier und ->hier).
Im letzten Sommer reichte Martina Nibbeling-Wrießnig schließlich ihre 800-seitige Doktorarbeit über das Bildnis des Hieronymus an der Humboldt-Universität in Berlin ein, ihre diesbezügliche Disputation findet zeitnah statt, wofür wir ihr in Kleve sehr herzlich die Daumen drücken.
Eine gewisse Abenteuerlust und erhöhte Reisetätigkeit zeichnet die begeisterte Kunsthistorikerin und Diplomatin bis heute aus. Ein Anruf der Kuratorin der Baegert-Ausstellung, Valentina Vlašić – um als Hieronymus-Expertin am Katalog der Ausstellung mitzuschreiben und das Hieronymus-Gemälde von Jan Baegert neu zu bewerten und zu beschreiben – erreichte Martina Nibbeling-Wrießnig just während einer Expedition am anderen Ende der Welt, trotz der sie ihre kurzfristige Teilnahme als Autorin am Katalog umgehend zusicherte.
Ihre Beschreibung und gänzliche Neubewertung des 500 Jahre alten Gemäldes von Jan Baegert ist im aktuellen Katalog zur Ausstellung zu finden (weitere Infos zu diesem und online zu bestellen ->hier) und wirft einen völlig neuen und zeitgemäßen Blick auf das Sujet und den Altmeister. Davon berichtet sie in ihrem Vortrag am 13. Juni in Kleve.
Fragen von Besucher*innen sind ausdrücklich erwünscht, die von der versierten Expertin sehr gerne beantwortet werden.
Ausstellung
Jan Baegert (um 1465–nach 1535), ein Zeitgenosse Cranachs und Dürers, gehörte zu den bedeutendsten Malerpersönlichkeiten der niederrheinischen Kunstlandschaft um 1500. An der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit schuf er ein beeindruckendes künstlerisches Œuvre, das ihn als hochbegabten Maler mit geradezu psychologischer Einfühlungskraft auszeichnet und mit dem er seinem berühmteren Vater Derick (um 1440–nach 1509/um 1515) in nichts nachsteht. Dass Jan’s Name heute weniger bekannt ist als der seines Vaters, ist der ungeheuren Tatsache geschuldet, dass seine Werke im 19. Jahrhundert auseinandergesägt wurden – um mit den Fragmenten auf dem Kunstmarkt mehr Geld zu erzielen.
Die Ausstellung „Schönheit & Verzückung“ (zwei Hauptmerkmale, die diese altdeutsche Tafelmalerei trefflich charakterisieren) führt erstmals mehrere Fragmente wieder zusammen und stellt das Werk des Sohnes in den direkten Vergleich mit dem des Vaters.
Auf der Veranstaltung werden Bild- und Tonaufnahmen gemacht, die ggf. zum Zwecke der Berichterstattung (einschließlich der sozialen Netzwerke) veröffentlicht werden. Durch Ihre Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich mit der Veröffentlichung einverstanden.