Preview-Rundgang durch die Ausstellung „Schönheit & Verzückung. Jan Baegert und die Malerei des Mittelalters“
23.03.2024
Die große Frühjahrsausstellung „Schönheit & Verzückung. Jan Baegert und die Malerei des Mittelalters“ eröffnet erst einen Tag später, am 24. März 2024.
Für all jene, die am Sonntag keine Zeit haben, setzt Kurhaus-Kuratorin Valentina Vlašić bereits am Samstagnachmittag, dem 23. März 2024 um 14.30 Uhr einen exklusiven Vorab-Rundgang durch die große Ausstellung um. Dabei erzählt die Kuratorin der Ausstellung vom Werden und Entstehen der Schau, von den Werken des Künstlers selbst und seiner Zeit sowie von allem drumherum, was es Wissenswertes gibt.
Die Teilnahme an der Führung ist frei. Es muss regulärer Eintritt entrichtet werden, wobei Schüler*innen unter 18 Jahren, Freundeskreis-Mitglieder und Besitzer*innen von ICOM-Karten stets freien Eintritt genießen.
Im Anschluss an die Führung findet noch ein geselliges Beisammensein im Café Moritz auf der Dachterrasse des Museums statt, für den das Café Moritz-Team frisch gebackenen Kuchen bereithält.
Ausstellung
Jan Baegert (um 1465–nach 1535), ein Zeitgenosse Cranachs und Dürers, gehörte zu den bedeutendsten Malerpersönlichkeiten der niederrheinischen Kunstlandschaft um 1500. An der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit schuf er ein beeindruckendes künstlerisches Œuvre, das ihn als hochbegabten Maler mit geradezu psychologischer Einfühlungskraft auszeichnet und mit dem er seinem berühmteren Vater Derick (um 1440–nach 1509/um 1515) in nichts nachsteht. Dass Jan’s Name heute weniger bekannt ist als der seines Vaters, ist der ungeheuren Tatsache geschuldet, dass seine Werke im 19. Jahrhundert auseinandergesägt wurden – um mit den Fragmenten auf dem Kunstmarkt mehr Geld zu erzielen.
Die Ausstellung „Schönheit & Verzückung“ (zwei Hauptmerkmale, die diese altdeutsche Tafelmalerei trefflich charakterisieren) führt erstmals mehrere Fragmente wieder zusammen und stellt das Werk des Sohnes in den direkten Vergleich mit dem des Vaters.
Zudem birgt sie die eine oder andere Überraschung: Zu sehen sein werden nicht nur zehn exquisite Tafelbilder des Jan Baegert und viele Werke des 15., 16. und 17. Jh. vom Niederrhein aus der eigenen Sammlung, sondern auch ca. 20 Originale aus weiteren Museen in Deutschland und den Niederlanden sowie ca. 20 Digitalisate von Werken weiterer Museen in Europa und Amerika. Auf diese Weise wird sogar der monumentale, acht Meter breite Hochaltar des Derick Baegert aus der Propsteikirche in Dortmund in der Ausstellung zu sehen sein – der den Proportionen der Altäre des Sohnes entspricht, die zerstört wurden.
Eine einzige zeitgenössische Arbeit ergänzt die mittelalterliche Präsentation: Die Skulptur eines gekreuzigten Frosches von Martin Kippenberger (1953–1997) zeigt, dass die gegenwärtige Kunstwelt einen vielschichtigeren Umgang mit der Institution Kirche pflegt als es im Mittelalter möglich war.
Auf der Veranstaltung werden Bild- und Tonaufnahmen gemacht, die ggf. zum Zwecke der Berichterstattung (einschließlich der sozialen Netzwerke) veröffentlicht werden. Durch Ihre Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich mit der Veröffentlichung einverstanden.
Jan Baegert, Marienkrönung, um 1520, National Gallery, London
Jan Baegert, Stifterin aus der Familie von Sayn mit Töchtern, um 1510-24, Städtisches Museum Wesel
Jan Baegert, Heiliger Hubertus, um 1490-1500, Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund