




Das Städtische Museum Kurhaus Kleve gehört zu den wichtigen Kunstmuseen in Deutschland und befindet sich im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen in unmittelbarer Nähe zu den Niederlanden. Seine Wahrnehmung wird geprägt durch die singuläre Verschränkung von historischer Parklandschaft, klassizistischer Architektur und international ausgerichtetem Programm.
Seine Sammlungen umfassen exemplarische Bestände von der Spätgotik über die Zeit des Barock bis zu den Schwerpunkten der Gegenwartskunst. Hervorzuheben sind dabei der umfangreiche Nachlass von Ewald Mataré (1887–1965), signifikante Konvolute des Werks von Joseph Beuys (1921–1986) sowie überaus reiche graphische Bestände verschiedener Epochen.
Das Ausstellungsprogramm umfasst sowohl monographische als auch thematische Präsentationen und zielt grundsätzlich darauf ab, die Intensität und Aktualität einer künstlerischen Haltung erlebbar zu machen. Alle Ausstellungen werden durch fundierte Publikationen sowie ein spartenübergreifendes Veranstaltungsprogramm begleitet.
Vielfältige Bildungs- und Vermittlungsangebote im museumspädagogischen Bereich gehören ebenso zum Selbstverständnis des Hauses wie der gastronomische Service im Café Moritz. Diese Einrichtung wird, ebenso wie der Buchladen Minerva und der Hochzeits-Service im historischen Kursaal, vom Freundeskreis des Museums betrieben.
Besondere Ausstellung des Jahres
Die Ausstellung „Carl Andre“, die im Museum Kurhaus Kleve vom 17. April bis 28. August 2011 zu sehen war, erhielt den Preis als „Besondere Ausstellung des Jahres 2011“, der alljährlich von der internationalen Kunstkritiker*innen-Vereinigung AICA, Sektion Deutschland, vergeben wird. In der Begründung der AICA hieß es, mit dem Museum Kurhaus Kleve zeichne man ein Haus aus, das sich – wenngleich es in der „bundesdeutschen Peripherie“ liege – „durch eine kunsthistorisch bedeutsame Ausstellungspolitik verdient gemacht hat“.
Hervorzuheben sei, dass die Ausstellung des Museum Kurhaus Kleve sowohl Carl Andres bildhauerisches Werk als auch seine weitgehend unbekannten Textarbeiten gezeigt habe: „Dem Museum Kurhaus Kleve … ist es auf bemerkenswerte Weise gelungen, die Synergiewirkung beider Schaffensbereiche des US-Künstlers zu veranschaulichen.“ Darüber hinaus hätten Andres Skulpturen „in den liebevoll renovierten Räumlichkeiten des klassizistischen Gebäudes einen höchst angemessenen Ort“ gefunden. Im Museum Kurhaus Kleve sei erfahrbar geworden, dass sie in der Tat selbst „körperlich erfahrbare Orte“ seien. Eigens hingewiesen wurde in der Begründung auf die eindringliche Wirkung der rund 40 m langen Außenskulptur „Wirbelsäule“ (1984/2011), die im Park gegenüber dem Museum installiert war.
Museum des Jahres
Der Internationale Kunstkritikerverband (AICA), Sektion Deutschland, hat das Museum Kurhaus Kleve am 28. Oktober 2004 zum „Museum des Jahres 2004“ gewählt. Er würdigte damit die engagierte und qualitätvolle Museumsarbeit, die dort geleistet wird. Das Haus zeichne sich durch eine konsequente Ausstellungs- und Sammlungspolitik sowie durch wohltuende Distanz gegenüber der zeitgenössischen Event-Kultur aus. Besonders hervorgehoben wurde auch die uneigennützige Unterstützung des Museums durch den mitgliederstarken Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V.
„Die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes (AICA) zeichnete das Museum Kurhaus in Kleve mit dem Titel ‘Museum des Jahres’ aus. Damit würdigen die Kunstkritiker*innen ein Institut, das sich durch eine engagierte, von privaten und kommerziellen Interessen unabhängige Sammlungs- und Ausstellungspolitik über die Region des Niederrheins hinaus einen Namen gemacht hat. In deutlicher Distanz zur Event-Kultur folgt es den überlieferten Prinzipien der Museumsarbeit, ohne auf ein klar konturiertes Profil zu verzichten. Ein ständig wachsender Freundeskreis von inzwischen 1.400 Mitgliedern, der nur nach Vorschlag des Museumsdirektors die Ankäufe finanziert, zeugt vom Erfolg der Bemühungen.“
Das Museum Kurhaus Kleve war das erste Haus überhaupt, das bundesweit als „Museum des Jahres“ ausgezeichnet wurde.

Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung

Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung