64 Seiten mit zahlreichen Abbildungen in Farbe und Schwarzweiß
Hochformat
Hardcover
Erscheinungsjahr 1998
ISBN 3-89202-035-3
Herausgeber & Anlass
Hrsg.: Von der Heydt-Museum Wuppertal, Gerhard Marcks-Haus Bremen und Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung Kleve anlässlich der gleichnamigen Ausstellungen im Von der Heydt-Museum Wuppertal (17. Mai – 28. Juni 1998), im Gerhard Marcks-Haus Bremen (5. Juli – 6. September 1998) und Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung Kleve (13. September – 29. November 1998)
Texte & Autor*innen
Vorwort von Sabine Fehlemann, Martina Rudloff und Guido de Werd und Beiträge von Veronika Wiegartz, Antje Birthälmer und Roland Mönig
Inhalt
Stephan Balkenhol ist ein „Bild-Hauer“ im wahrsten Sinne des Wortes, der seine Gestalten, Köpfe und Figuren vorwiegend aus dem Material Holz „haut“.
Nach dem Abschluss seiner Studienzeit, zu der es nach eigener Aussage verpönt war, figürlich zu arbeiten, musste er die Figur „erst einmal wieder finden“. Das Thema der Figuration spielt eine zentrale Rolle in seinem Werk, sie ist ein scheinbar bewusster Schritt zurück und dennoch nach vorne.
In seinen Darstellungen wollte er es von Beginn an „möglichst einfach und klar haben“. Daher interessieren ihn keine großen Themen und Gesten, er favorisiert das Alltägliche und Einfache, wodurch sich immer ein wenig Humor und leichte Ironie in seinen Arbeiten bemerkbar machen.
Mit großer Sensibilität entstehen durch seine Hand lebensnahe und unprätentiöse Figuren mit schlenkernden Armen oder in den Hosentaschen steckenden Händen. Seine im wahrsten Sinne des Wortes „normalen“ Menschen von sympathischem Charakter, in einfacher Garderobe und ohne schmückendes Beiwerk sehen Betrachter*innen emotionslos und ein bisschen fragend an. Sie sind zumeist nett und harmlos, lebensnah und angenehm.
Der Bild-Hauer Balkenhol zeigt folglich Typen ohne gesellschaftlichen Kontext und Verhaftung, Typen, die keinerlei Botschaft vermitteln außer ihrer eigenen dominanten Präsenz. Seine Werke sind eine offene und für jedermann ansprechende Projektionsfläche, in der unterbewusste menschliche Urängste kaum an die Oberfläche gelangen können. Und das stellt nur einen von vielen Aspekten dar, der seine außergewöhnliche Arbeit so anziehend macht.